The Taste: Teamwork und Fairplay. Der kompottsurfer ist gerührt.

Keine Ironie, der kompottsurfer ist tatsächlich gerührt, wie fair die Kandidaten in den gestrigen Runden miteinander umgegangen sind, ja, wie sie sogar Konkurrenten aus anderen Teams unterstützten. Auch wenn die Sendung letzten Endes als Wettkampf zwischen Einzelkämpfern inszeniert ist, so wurde gestern klar, dass Kochen auf höherem Niveau Mannschaftsport bleibt. Und wenn dann auch noch die Trainer ein bisschen Zurückhaltung üben, entsteht tatsächlich der Eindruck, dass es bei The Taste nicht nur um den Geschmack geht, wie immer wieder betont wird, sondern auch um den Spaß am Kochen, um Experimentierfreude und um ein Gemeinschaftserlebnis.
Klar, man mag bedauern, dass die Coaches Frank Rosin und Tim Mälzer ihre Wortgefechte nahezu auf Waffenstillstandsniveau heruntergefahren haben, aber das hat auch sein Gutes, denn was zu Beginn der Staffel noch unterhaltsam sein kann, nutzt sich schnell ab. Bedauerlich ist, dass Kai aus Lea Linsters Team hinausflog, obwohl nicht er seinen Einstiegslöffel beim Kochen nach Kontrasten vergurkt hatte, sondern Carine. Ende vom Lied: Weil Coach Lea Linster zu entscheiden hatte, wer aus ihrem Team gehen muss, entschied sie sich – nach eigenem Bekunden – für Harmonie mit Carine statt für mögliche Reibung mit Kai. Mit fatalen Folgen. Carine flog im Entscheidungskochen raus, und Lea hat nun keinen Kandidaten mehr im kommenden Halbfinale. Frank Rosin ist noch mit Tattoo Timo im Rennen, Tim Mälzer hat noch Ole und Malte dabei, und Alexander Doktor Herrmann kann sogar noch mit drei seiner ursprünglich vier Kandidaten um den Sieg kochen.
Auf Facebook wird das Geschehen, wie immer, heiß diskutiert. Und Lea bekommt reichlich auf die Kochmütze. „Selbst Schuld Frau Lea Linster!“ heißt es da, und „Leas Entscheidung absolut kirre, hat mit Kai einen der stärksten Teilnehmer rausgeworfen“, oder auch „Lea hat ihr Team selber ruiniert, von Anfang an“. Es gibt längst Forderungen, Lea Linster durch Steffen Henssler ersetzen zu lassen. Aber nein, drei Kerls reichen. Ein noch höherer Testosteronspiegel der Sendung würde zudem die zulässigen Grenzwerte der kompottsurfer-Kontrollbehörde bei weitem überschreiten. Sollte der Sender eine Umbesetzung der Coaches erwägen, dann vielleicht mit einem Austausch von Lea Linster durch Cornelia Poletto oder Sarah Wiener. Sie kochen vielleicht nicht so gut wie Lea, aber möglicherweise haben sie mehr zu sagen und ein besseres Händchen im Umgang mit ihren Schützlingen.
Was bleibt? Klar, die Frage nach dem Favoriten. Sechs Kandidaten sind noch dabei, nur einer ist echter Hobbykoch, alle anderen sind mehr oder weniger Profis. Der kompottsurfer setzt auf Ole aus Hamburg. Erstmal. Dann wird es darum gehen, dass Thema Liebe zu interpretieren. Dreisternekoch Thomas Bühner aus dem Osnabrücker La Vie wird dabei als Special Guest die erste Runde beurteilen und bei der zweiten Runde den Sieger aus der ersten Runde unterstützen. Der kompottsurfer traf Thomas Bühner erst vor wenigenTagen bei der Busche Gala im Breidenbacher Hof. Über die Sendung hat er natürlich noch nichts verraten.
Beim Finale wird dann Heiko Antoniewicz als einer von zwei Gastjuroren am Start sein und zum Thema Aromenharmonie urteilen. Unter anderem am konkreten Beispiel Banane und Petersilie, einer Kreation, die der kompottsurfer 2007 im Rahmen von Martin Lerschs Flavour Pairing Experimente schon mal zum Thema hatte und die später auch in unserem Buch Verwegen Kochen Eingang fand.

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