
In der Hotellerie – und ganz besonders in den besten Häusern – sind gute Manieren in der DNA der Mitarbeiter unauslöschbar verankert. Die Gäste erwarten diese Manieren genauso sehr vom Personal wie es die Hotel- und Geschäftsleitung tut. Nun hat die renommierte Althoff-Gruppe kurz vor Weihnachten bekannt gemacht, ihre Nobelherberge Schloss Lerbach samt Restaurant von Zweisternekoch Nils Henkel aufzugeben. Ein wahrlich unbarmherziger Zeitpunkt. Auch wenn den Mitarbeitern offeriert wird, in anderen Häusern der Althoff-Gruppe weiterarbeiten zu können und kaum jemand um seinen Job fürchten muss, auch wenn es durchaus nachvollziehbar ist, dass ein Hotelbetreiber auf lange Sicht nicht unbedingt zwei Spitzenbetriebe in einer eher kleinen Gemeinde wie Bergisch-Gladbach unterhalten will (Schloss Bensberg mit Kochgenie Joachim Wissler am Herd liegt ganz in der Nähe), die Nummer offenbart keinen guten Stil.
Statt Weihnachtsfreude wird den seit vielen Jahren hochengagiert und sehr erfolgreich arbeiteten Mitarbeitern nun die Schließung des Hauses beschert. Und statt der Vorbereitungen auf ein schönes Fest und ein knallbuntes Silvester werden sich die betroffenen Familien jetzt mit Jobwechsel und Umzug beschäftigen müssen. Keine Frage, das hätte man auch smarter und mit mehr Vorlauf kommunizieren können, statt bis zum letzten Moment zu warten.
Nach Informationen des kompottsurfers wird die Eigentümerfamilie Siemens nun wieder die Geschicke des Hauses übernehmen. Wie es dort weitergehen wird, steht noch in den Sternen.