Das Magazin Sternklasse von Herausgeberin Uta Bühler aus Essen hat in seiner aktuellen Ausgabe einen interessanten Perspektivwechsel mit Blick auf das Verhältnis zwischen Spitzengastronomen und Gastronomieführer hinbekommen. Im Rahmen einer Umfrage wurden die Gastronomen gebeten, die wichtigsten Gastronomieführer zu bewerten. Ihr Urteil fiel reichlich ungnädig aus. „Zu uns kommt kein Tester, nur der Anzeigenverkäufer“ ist einer der Vorwürfe, „Abschreiben“ von anderen Guides ein anderer. Insgesamt bekam der Guide Michelin die besten Noten. Gault Millau und Schlemmer Atlas bildeten das Ende der Skala.
Es ist nicht neu, dass Gastronomiekritik teurer ist als alles andere, was in Magazinen und Guides an Kulturkritiken abgefeiert wird. Musik, Theater, Kino, Bücher – alles Peanuts gegen das, was die Verlage Gastronomiekritik kostet. Und nur mit Mühe gegenzufinanzieren. Aber das ist eben kein Grund, den Leuten, die tatsächlich Gastronomieführer kaufen, mit zweifelhaften Besprechungen und Urteilen Aktualität und Kompetenz vorzugaukeln. Den kompottsurfer stimmt es schon nachdenklich, wenn Gastronomen von Guides berichten, die ein Menü besprechen und bewerten, das nie auf der Karte sondern nur im Internet gestanden hat.
Mehr dazu im Heft der Sternklasse, die hier zu ordern ist.