Mein erster Vollkornflammkuchen. Eine Völlerei erster Güte.

Vollkornflammkuchen

Es gibt Dinge, die für den kompottsurfer in einer Vollkornvariante pure Geschmacksverirrung sind. Zubereitungen, die einfach Weißmehl benötigen, um unwiderstehlich köstlich zu sein. Croissants zum Beispiel. Oder Biskuittorte. Da schlägt die gesunde Ernährungsweise so derart in Genussverlust um, dass die Frage erlaubt sein muss: Warum das Ganze? Fühlt man sich nachher psychisch besser, oder gar körperlich?
Wenn man im vogesischen Grenzland zwischen Frankreich und Deutschland unterwegs ist, sieht man Flammkuchen im Standardprogramm nahezu jeder Gaststätte. Und auch Biobetriebe wie der idyllisch an zahlreichen Wanderwegen gelegene Bärenbrunnerhof haben Flammkuchen auf der Karte. Hier allerdings in der Vollkornvariante. Das klingt selbst für den nicht bedingungslos vollkorn-affinen kompottsurfer probierenswert, vor allem, wenn Hunger eine Rolle spielt. Aber natürlich kommt es auch auf die Zubereitung an.
Die Küche im Bärenbrunnerhof hat ihrem Flammkuchen einen recht dicken festen Boden verpasst, der geschmacklich mit dem Speck, den Zwiebeln und dem Sauerrahm durchaus harmoniert, aber schon nach der Hälfte zum monströsen Magenfüller wurde. Kein Wunder, dass dieses Ding auch in einer kleinen Variante angeboten wird. Aber wer wählt schon nach drei Stunden Wandern eine kleine Portion? Eben. In diesem Fall wär’s allerdings angebracht gewesen. Die großen sind eher was für Familien. Da unterscheidet sich die Vollkornvariante dann doch sehr von der traditionellen Weißmehlausführung.
Fazit: Vollkornflammkuchen haben auf jeden Fall Genusspotential. Nur darf der Boden nicht zu dick, muss die Auflage aus Zwiebeln, Speck und Sauerrahm üppig sein. Und voilà, ist der Klassiker auch in der verdauungsfördernden Vollkornvariante eine Empfehlung.

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