Gastronomieführer 2016: Der Reigen der Neuerscheinungen ist eröffnet. Aber es gibt Unmut.

Alle Jahre im Herbst startet die gleiche Prozedur. Mit den Neuerscheinungen von Schlemmer Atlas, Gault Millau und Michelin kocht unter den Experten – und denen, die sich dafür halten – der Streit hoch, wie treffsicher die Tester geurteilt haben.

Wenn es nur das wäre, worüber Köche, Gastronomen und Gäste aktuell streiten würden, wäre alles in Butter. So wie immer eben. Nun ist aber in den sozialen Netzwerken eine Debatte im Gange, die  – ausgehend von der aktuellen Neuerscheinung des Schlemmer Atlas (Busche Verlag) – das ganze System in Frage stellt, denn da finden sich Gastronomiekritiken wieder, die Fragen aufwerfen. Zum Beispiel die, ob wirklich jedes Jahr alles frisch getestet wird. Eine Reihe Spitzenköche bezweifelt das. Wirklich neu ist diese Diskussion allerdings auch nicht. Insider wissen, dass es im Verlagsgeschäft kaum etwas kostspieligeres gibt als die Erstellung von Restaurantführern. Wer nur mal über den dicken Daumen hochrechnet, wird schnell feststellen wie viel Spesengeld draufgeht, wenn alle aufgeführten Restaurants mindestens einmal im Jahr von Testern abgefuttert werden. Da müssen schon reichlich Exemplare verkauft, Content zweitverwertet, Anzeigenflächen vermarktet und Gastronomen durch einen Zuschuss zur bebilderten Darstellung finanziell beteiligt werden, damit die Rechnung am Ende aufgeht. Oder man spart eben an den jährlichen Kosten.
Der kompottsurfer ist der Ansicht, dass klassische Gastronomieführer vor dem Internetzeitalter für Feinschmecker durchaus eine Entscheidungshilfe sein konnten, aber heute in dieser Form nicht mehr gut funktionieren, zumal das Netz, die smartverphonte Gesellschaft, Entwicklungen viel aktueller abbilden können als es die klassischen Guides je könnten. Und was jetzt? Hat der kompottsurfer eine Idee? Hat er. Interessenten können sich gerne melden ;-).

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