Der Gastronomieführer Gault Millau Deutschland hat heute die Ergebnisse seiner Arbeit vorgestellt, die ja zuvorderst darin besteht, Restaurants zu besuchen und deren Küchenleistung zu bewerten. Mit einiger Aufmerksamkeit wird von Jahr zu Jahr die Inthronisierung von Deutschlands Koch des Jahres durch den Gault Millau verfolgt. Denn das ist in der Regel keiner aus der Riege, die schon über Jahre die kleine Spitze von Deutschlands besten Köchen bildet. Sondern einer, der da noch hin will und das Potential dazu hat. So wie Peter Maria Schnurr aus dem Leipziger Restaurant Falco, den die Gault-Millau-Equipe in diesem Jahr auf den Schild hob und der seiner Küche einen markenrechtlich geschützt aussehenden Anstrich verpasst hat. cuisine passion légère © Eine kulinarische Philosophie lautet sein Credo, und mag sein, dass –neben der außergewöhnlichen Küchenleistung – auch der sprachliche Ausdruck besonderen Anklang bei den frankophilen Millauisten fand. Schnurr, so schrieb der Gault Millau in der Vergangenheit einmal, sei ein „Besessener, dem es primär nicht darum geht, seine Gäste glücklich zu machen. Sein Hauptanliegen ist die Provokation.“ Der kompottsurfer vermutet, dass Schnurr das anders sehen dürfte. Kein Koch der noch alle Tassen im Schrank hat, will Gäste provozieren.
Und es gab noch ein paar weitere Belobigungen:
Entdeckung des Jahres // Jochim Busch // Gustav // Frankfurt
Sommelier des Jahres // Frank Glüer // Ess.Zimmer // München
Oberkellner des Jahres // Kathrin Feix // Il Giardino // Bad Griesbach
Patissier des Jahres // Thomas Yoshida // Facil // Berlin
Ganz oben über allen Wolken der Kritik schweben weiterhin fünf sehr bekannte Namen: Harald Wohlfahrt aus der Schwarzwaldstube in Baiersbronn, Joachim Wissler aus dem Vendôme in Bergisch Gladbach, Christian Jürgens, Überfahrt in Rottach-Egern, Klaus Erfort, aus dem GästeHaus in Saarbrücken und Helmut Thieltges, Waldhotel Sonnora in Dreis.
Was ist sonst passiert? Der Essener Fernsehkoch Nelson Müller hat erstmals 16 Punkte erreicht mit seiner Schote in Rüttenscheid. Und der aus dem Essener Weltkulturerbe Zollverein abgewanderte Bernd Stollenwerk holte in seinem neuen Zuhause, dem Nada in Köln auf Anhieb 15 Punkte. Das vom kompottsurfer kürzlich besuchte Restaurant Cielo in Dortmund erhielt 14 Punkte, eine Bewertung, die – sieht man sich andere Häuser mit gleicher Punktzahl an – vielleicht eine Spur zu hoch ausfällt.
Was bleibt? Natürlich das große Warten auf die Bekanntgabe der besternten Häuser im Guide Michelin. Nur noch wenige Tage, dann ist auch hier das letzte kleine Geheimnis gelüftet.