Angriff auf den Thermomix? Stiftung Warentest übt Kritik. Und sieht billigere Konkurrenten weiter vorn.

Als der kompottsurfer im letzten Monat die Meldung der Welt von der nordkoreanischen Billigvariante des Thermomix bloggte, konnte der Vorwerk-Konzern nicht ahnen, das ihnen tatsächlich Unheil aus Asien drohen würde. In einer Untersuchung von Stiftung Warentest hängte nämlich Kenwoods Cooking Chef – eine japanische Küchenmaschine, die von Fernsehkoch Johannes Lafer beworben wird – den Thermomix deutlich ab. Die Kritik der Tester an die Vorwerker ist keine leise: „Beim Mahlen von Mandeln maßen die Prüfer für kurze Zeit einen Schall­leistungs­pegel von fast 97 Dezibel am Thermo­mix.“ Damit läge der Thermomix in einer Lärmliga, in der auch ein Motorradauspuff zu Hause ist, oder eine Kettensäge.
Doch den Thermomix mit anderen Küchenmaschinen zu vergleichen ist ungefähr so, als würde man das iPhone mit anderen Smartphones auf einen Prüfstand stellen. Ikonenbeleidigung. So sehen es jedenfalls die Fans, wenn ihr Lieblingsprodukt gescholten wird. Die Wirtschaftswoche hat da ein paar unterhaltsame Zitate von Thermomixern aufgetrieben und veröffentlicht.
Aber mal ernsthaft: Braucht ein leidenschaftlicher Koch überhaupt so ein Ding? Egal, ob es nun von Vorwerk, Kenwood oder Kim Jong Un hergestellt ist? Der kompottsurfer antwortet mit einem entschiedenen JEIN und gibt offen zu, dass er auf dieses Technikgedöns steht, auch wenn der Einsatz nicht sooo oft Sinn macht.
Was können diese Küchenmaschinen denn überhaupt exklusiv gut? Außer Lärm machen, natürlich. Mixen und Sahne schlagen geht auch mit anderem Gerät. Zwiebeln hacken sogar besser mit dem Messer. Hobeln und raspeln geht ebenfalls unelektrisch gut von der Hand. Nun, das wichtigste ist, dass sie – neben all‘ der Vorabeit – temperaturkontrolliert kochen kann. Und dampfgaren. Wiegen, Kneten und Emulgieren kann sie auch. Fazit: Wer so eine Küchenmaschine klug einsetzt, kann besser kochen als er/sie es ohnehin schon kann. Findet der kompottsurfer.

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