Vor einigen Tagen entdeckte ich im sehr lesenswerten Blog von Joachim Wissler einen zitierten Tweet von Rene Redzepi. Der oftmals als bester Koch der Welt gefeierte Däne hatte in seinem brandneuen Kopenhagener Restaurant 108 doch tatsächlich sechs Pokémon Go spielende Gäste an einem Tag zu beklagen. Und wir reden hier ja nicht über eine einsnullachtfuffzehn Fastfood-Bude, sondern über ein Lokal, in dem das Essen der Star, ach‘ was, der Superstar ist.
Wie viel Ignoranz, wie viel Respektlosigkeit ist nötig für so ein Verhalten? Ja klar, gibt es Schlimmeres. Man könnte erdolcht werden, weil mal wieder irgendein Irrer durchdreht und meint, ein Restaurant oder Café stürmen zu müssen. Aber nur weil immer als schlimmer kommen könnte, muss einem ja nicht alles egal sein. Was würde wohl passieren, wenn ein paar Leute auf die Idee kämen, kurz vor Spielbeginn einer Fußball-Bundesligabegegnung den schönen grünen Rasen mit Picknickkörben und Wolldecken zu entern, um es sich dort gemütlich zu machen? Fußball? Ach, nicht so wichtig, wenn man auf dem Platz so schön picknicken kann. Wahrscheinlich würden nicht wenige Stadionbesucher über Lynchjustiz nachdenken.
Vermutlich hilft nur ein rigoroses Handyverbot bei Restaurantbesuchen, so unsexy solche Verbote auch sind. Schade eigentlich.