Die schöne, geschmackvolle Welt der Kulinarik ist umzingelt. Umzingelt vom sorglosen Umgang mit Ressourcen, von grundsätzlichen Fragen der Ernährungsethik. Es geht dabei natürlich um mehr als die modische Frage, ob Veganismus die einzig vertretbare Ernährungsform des Menschen ist. Und nein – soviel Zeit muss ein – der Veganismus ist es aus Sicht des kompottsurfers nicht, aber dazu ist an dieser Stelle ja längst das meiste gesagt worden. Sehr lesenswerte Gedanken zum Thema bringt übrigens auch Johannes Bucej von denk-mahl_blog in die Debatte. Obwohl manches überspitzt wirkt in seinem Beitrag unter dem Titel Wenn Vegida „Skandal“ raunt – der Umstand, dass so mancher Mitbürger seine Ernährungsweise zur Ersatzreligion erkoren hat, ist kaum von der Hand zu weisen und kam dieser Stelle ja auch schon mehrmals zur Sprache.
Der kompottsurfer ist überzeugt, dass die Lösung auf dem Mittelweg zwischen Fatalismus und Dogmatismus zu finden ist. Ja klar, Mittelweg klingt für manche unappetitlich nach Kompromiss, nach sowohl als auch, aber er ist eben auch ein Kennzeichen der Demokratie. Wo war ich? Ach ja, völlig abgedriftet von einem Hinweis, den ich eigentlich geben wollte, zum Tag der aufgebrauchten Ressourcen, dem Earth Overshoot Day (EOD), wie er international heißt. Abseits der Debatte, wie verlässlich die Daten zu diesem Geschehen tatsächlich sind – der Tag gibt Gelegenheit, mal wieder genauer hinzuschauen, mal ganz für sich zu überlegen, ob man so weitermachen will oder nicht. Wie viel Verantwortung man bereit ist zu übernehmen und in verändertes Handeln zu stecken.
So früh wie in diesem Jahr waren die jährlichen reproduzierbaren Ressourcen der Erde jedenfalls noch nie aufgebraucht. Nach nicht einmal sieben Monaten haben wir bereits soviel Rohstoffe verballert, Böden ausgelaugt und Natur zerstört, wie die Erde nur in einem kompletten Jahr zu reproduzieren fähig ist. Wie sehr wir als Einzelne dieses Geschehen beeinflussen, ist individuell messbar, mit dem ökologischen Fußabdruck. Brot für die Welt bietet dazu einen Test im Netz an, der einem das Ausmaß ganz persönlich vor Augen führt.
Anlässlich dieses Tages, des EOD, möchte der kompottsurfer allen Lesern einen Film empfehlen, der so sehenswert ist wie er nachdenklich macht. Was nicht bedeutet, dass der kompottsurfer dem kulinarischen Genuss abschwört. Natürlich nicht. Nur immer mal wieder bewusst machen, was auf unserem Planeten rund um die Ernährung passiert. Und in der Folge klüger konsumieren. Das sollten wir tun.