Kochen im Urlaub. Nichts einfacher als das.

Rumms. Kopftreffer. Die Ecke der Dunstabzugshaube ist doch sonst nicht da, denke ich mit dem Teil meines Gehirns, der gerade nicht durchgeschüttelt ist. Als ich komplett wieder zur Besinnung komme, wird mir klar: Ach ja, bin gar nicht zuhause sondern in einer Ferienwohnung. Und da lauert doch an jeder Ecke Ungemach, wenn man kochen will. Weiß man eigentlich.
Die Messer zum Beispiel sind so scharf, dass ich sie problemlos bei jeder Sicherheitskontrolle am Flughafen oder im Stadion durchgewunken bekäme. Wie will ich damit Zwiebeln gleichmäßig in feine Würfel schneiden? Okay, muss ja nicht unbedingt so fein und gleichmäßig sein wie sonst, denke ich, während mich ein Geruch aufschreckt. Brennt da nicht was an? Jepp, verdammt. Ich kann nur auf Gas, nicht auf Glaskeramik. Wo war gleich noch das Sieb? Ach ja, das Sieb. Gibt’s leider nicht. Stabmixer? Fehlanzeige. Fehlt sonst noch was? Ja, eine Portion Gelassenheit. Ist doch Urlaub. Ist doch total egal, ob ich die Beilagen zu den großartigen Läwwerknepp (Leberknödel) vom Metzger Braun verhunze. Und fällt letzten Endes auch gar nicht auf, wenn ich mir das Ganze mit einem Schoppen Riesling schöntrinke.
Wieder was fürs Leben gelernt: Erst wenn ich das Kochen im Urlaub unter erschwerten Bedingungen völlig entspannt angehen kann, bin ich erholt und kann nach Hause fahren. Ein paar Tage hab‘ ich also noch Zeit.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner