Zum Beginn der jährlichen Köchekür die Frage: Brauchen wir noch Gastronomieführer?

Ja, der kompottsurfer hat diese Frage in der Vergangenheit schon aus einigen Blickwinkeln betrachtet. Und kommt mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass wir sie in der bisherigen Form nicht mehr brauchen. Was auch daran liegt, dass ihre Aussagekraft kaum mehr Nutzwert für ein Publikum hat, dem die Entdeckung neuer kulinarischer Genüsse wichtig ist. Die Guides und deren digitale Abbildungen im Internet fußen auf mehr und mehr spärlich vorgenommene Kontrollbesuche in Restaurants, was auch von den Gastronomen kritisiert wird. Aber woher soll das Geld für die teuren Testbesuche auch kommen? Aus Buchverkäufen mit sinkenden Auflagen und wenig einträglichen Werbeflächen sicher nicht.
Kulinarisch Interessierte tauschen sich online aus, lesen kostenlos, was sternefressende Blogger schreiben oder folgen den Empfehlungen von Spitzenköchen, die in den sozialen Medien ihren Lieblingsimbiss, Lieblingskollegen, Lieblingswein präsentieren. Ob sie damit besser informiert sind, soll mal dahingestellt bleiben – aber sicher sind viele der Informationen aktueller, und es gibt Möglichkeiten zur schnellen Interaktion mit den Hinweisgebern. Mit den Noten für Spitzenköche wird die Illusion am Leben gehalten, es gäbe tatsächlich so etwas wie eine verlässliche Liste mit den Besten des Landes. Dabei ist die Liste aller Aspekte, die einer auf ein Jahr gültigen fairen Vergleichbarkeit und Bewertung von Restaurants entgegenstehen viel länger.
Was natürlich nichts daran ändert, dass wir unsere Neugierde weiterhin befriedigt sehen wollen: So lange es diese Guides mit ihren Ehrungen und Auszeichnungen gibt, so lange mag man sich diesen Wertungen auch nicht entziehen. Wie immer machte der Dortmunder Busche Verlag mit seinem Schlemmeratlas den Anfang. 26 Köche zählen zu den „Besten der Besten“ des Landes. Die komplette Liste sparen wir uns an dieser Stelle, nachzulesen sind die Namen hier. Interessanter ist da schon die Auszeichnung der Neueröffnung des Jahres: der Lammershof by Schwarz ein Hotel-Restaurant im Odenwald.
Der Anfang ist also gemacht, die anderen werden in den nächsten Wochen folgen. Und der kompottsurfer bleibt dran, auch wenn die klassischen Gastronomieführer für Gäste längst nicht mehr so bedeutend und wichtig sind wie früher.

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