Frankreichs Supermärkte vorbildlich, auch bei der Lebensmittelsicherheit

Dass Frankreich ein Land tief verwurzelter kulinarischen Hochkultur ist, merkt man als Deutscher nicht nur, wenn man bei unseren Nachbarn einfache Landgasthöfe besucht und über das beeindruckende Preis-Leistungsverhältnis des Essens staunt. Ja, da wird landauf, landab noch richtig gekocht. Und das gilt auch für die privaten Haushalte. Mögen die Franzosen selbst die auch bei Ihnen zunehmende Fastfood-Fresserei beklagen – es ist kein Vergleich zum Schnellfresssyndrom, das hierzulande grassiert.
Meinen ersten St. Emilion Premier Grand Cru Classé erwarb ich übrigens in einem Supermarkt, einem dieser monströsen Hypermarchés, wo es riesige Frischfischtheken gibt und allein die Weinabteilungen so groß sind wie bei uns ein kompletter Rewe-Markt. Ausgestattet mit allem, was bei Wein und Champagner Rang und Namen hat. Ich erstand dort – kein Witz – einen 1990er Cheval Blanc. Zugegeben nur deshalb, weil da ein Preisetikett dran war, das ich nicht glauben konnte: 99 Franc, also umgerechnet damals etwa 30 DM. Ich dachte, spätestens an der Kasse müsste der Irrtum auffallen, aber nein, die Kassiererin zieht den Preis anstandslos durch. Leider war es die einzige Cheval-Blanc-Flasche zu diesem Preis. Heute muss man für den von Weinpapst Robert Parker mit 98 Punkten geadelten Tropfen rund 800 Euro investieren, wohlgemerkt für eine Flasche.
Aber ich schweife ab. Mache ich ja gerne. Im Grunde wollte ich nur meine Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass französische Supermärkte Mineralöle aus ihren Lebensmitteln verbannen wollen. Na klar, die haben darin ohnehin nichts zu suchen, nur halten sich viele Hersteller nicht daran, wie der kompottsurfer in diesem Jahr schon hier und da berichtete.
Jetzt meldet foodwatch, dass ein paar namhafte Handelsketten aus unserem Nachbarland eine Initiative gegen Mineralölverunreinigungen gestartet haben. Vorbildlich. Mehr Infos dazu gibt’s hier.

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