Was haben wir gelacht, damals, vor drei Jahren, als die Komikerin Martina Hill ihren Sketch zum Thema iPad präsentierte (s. unten), in dem ihr iPapa das iPad als Schneidebrett missbrauchte, weil er nicht wusste, was er mit dem Ding anfangen sollte. Und nach Gebrauch packte er es ordnungsgemäß in die Spülmaschine. Dass das auch mit den iPads passiert, auf denen im Drei-Sterne-Restaurant Quince Trüffel serviert werden, darf man allerdings bezweifeln.
Das US-Magazin Mercury News berichtete kürzlich über diese kuriose Aktion des Restaurants in San Francisco und zitierte den Besitzer, Michael Tusk, mit den Worten: „Ich lebe seit über 20 Jahren in San Francisco, habe den Technologie-Boom erlebt und wollte nun Gastronomie mit Technik und etwas Bildung kombinieren.“ Bildung? Tusk setzt das Gerät dazu ein, dem Gast Informationen über die darauf servierten Trüffel zu liefern, denn „viele meiner Mitarbeiter haben immer noch die Vorstellung, große Schweine würden zur Trüffelsuche eingesetzt, statt kleiner und flinker Hunde“. Netter Erklärungsversuch, aber wie wär’s mit Mitarbeiterschulungen? Statt davon auszugehen, dass die Gäste es auch nicht besser wissen und noch dazu belehrt werden wollen.
Der kompottsurfer ist der Ansicht, die Ausarbeitung des jeweiligen Gerichts sollte im Mittelpunkt stehen und nicht das Infoprogramm. Mag sein, dass das eine altmodische Ansicht ist, aber in Zeiten, in denen Gäste Spitzenrestaurants besuchen, um sich dort nicht nur mit Essen und Trinken, sondern auch mit Pokemon Go zu beschäftigen (der kompottsurfer berichtete) sollte der Gastronom den vielen Ablenkungen vom Wesentlichen nicht noch Vorschub leisten. Und wer glaubt, damit jüngere Gäste anlocken zu können, der darf gerne auch glauben, dass Zitronenfalter Zitronen falten.