Irrsinn Mindesthaltsbarkeitsdatum: Wie in Norwegen jetzt gegensteuert wird.

In den vergangenen Jahren bloggte der kompottsurfer immer mal wieder zum Thema Lebensmittel-verschwendung und Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), weil da viel zu oft zusammenkommt, was nicht zusammengehört. Gerade erst haben in Norwegen einige Betriebe erklärt, ihre Produkte neu zu bedrucken. Künftig soll nun Mindestens haltbar bis, aber nicht schlecht nach auf den Packungen stehen, und damit unterstreicht man das, was im Wort Mindesthaltbarkeitsdatum ohnehin drinsteckt, nämlich die Information darüber, dass ein Produkt auch über das angegebene MHD hinaus genießbar und völlig in Ordnung sein kann und es in vielen Fällen auch ist. Ich persönlich bin zum Beispiel total verärgert über das MHD bei Butter. Vier Wochen soll sie im Kühlschrank mindestens halten. Ein sehr niedrig angesetztes „mindestens“. Eigene Tests haben ergeben, dass die Butter auch nach 2 Monaten noch völlig okay ist. Eingefroren hält sie noch viel länger. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Interessanter Weise ist die Verordnung zum MHD kein Relikt aus der Kaiserzeit, sondern sie trat erst 1981 in Kraft. Die Idee war gut, denn gezielt und besonnen eingesetzt, dient das MHD durchaus dem Verbraucherschutz. Aber am Ende wurde ein Behördenmonster daraus, das längst von vielen Seiten, darunter Greenpeace, kritisiert wird.

Allein in Deutschland werden pro Bundebürger im Schnitt über 80 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Vieles davon wäre durchaus noch genießbar. Aber das MHD schreckt ab. Man darf gespannt sein, ob in Norwegen künftig weniger Lebensmittel in den Müll wandern.

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