Wer kennt noch Tupperpartys? Also die Tupperpartys unserer Mütter und unserer Mütter Mütter? Ich erinnere mich jedenfalls noch genau, wie das war, wenn die Tupperqueen bei uns zu Hause aufkreuzte und die anwesenden Damen in einen Kaufrausch quatschte. Herren, explizit die Ehemänner, waren nie anwesend, aber Mann fürchtete sich vor diesen Tagen, insbesondere vor den drohenden Kosten für Zukäufe.
Wie ich auf Tupper komme? Nun ja, obwohl die Plastikpartys der 1970er Jahre aus der Mode gekommen sind, haben sie doch nachhaltige Wirkung auf Verkaufsstrategien gehabt. Heute kommen – zum Beispiel – die Verkaufsexperten von Thermomix ins Haus und werben anschaulich für die Supermaschine, die so ziemlich alle Küchenjobs kann, außer putzen vielleicht. Wer den Job des unterhaltsamen Vermarktens außergewöhnlicher Gegenstände des gemeinen Küchenwesens besser beherrscht als jede Tupperqueen ist Delikatessenpapst Ralf Bos, dessen Handelsbetrieb Bosfood in der Spitzengastronomie große Wertschätzung genießt und zunehmend auch vom ambitioniert kochenden Endverbraucher gesuchtet wird. Trüffelexperte Ralf ist in den letzten Jahren auch zum Grillfachmann avanciert, und nachdem ich vor zwei Jahren schon seinen Vortrag über die Vorzüge des Plancha Grills erlebt habe, war ich am Donnerstag in seiner Meerbuscher Zentrale, um etwas über die keramischen Kugelgrills von Monolith zu erfahren.
Anwesend waren, neben Ralf himself, auch der Firmenchef von Monolith, Matthias Otto, der die Funktionsweise der Geräte erläuterte und Guiseppe Messina, Kochkünstler mit reichlich Expertise im Umgang mit außergewöhnlichen Gar- und Räuchertechniken. Einem größeren Publikum durch sein Mitwirken bei Kitchen Impossible bekannt geworden. Guiseppe bereitete für das knappe Dutzend illustrer Gäste, unter denen neben den Düsseldorfer Spitzenköchen Peter Nöthel und Benjamin Kriegel (Fritz’s, Frau, Franzi) auch Comedian Dieter Nuhr weilte, ein paar Köstlichkeiten auf und im Monolith zu. „Mit dem Grill kann man auch Brot backen. Und Pizza,“ verriet Messina und Ralf Bos ergänzte „wir wissen ja: eine gute Pizza braucht 400° Grad Celsius Hitze, damit sie wirklich gut schmeckt.“
Fassen wir kurz zusammen: Grillen, Niedrigtemperaturgaren, Backen, Räuchern – dieser Grill kann alles. Dabei geht seine Funktionsweise auf alte Feuerstellen zurück, wie sie in Asien schon vor Jahrtausenden genutzt wurden. Sozusagen Tandoori-Ofen 2.0. Ein Ellipsoid, ausgestattet mit Luftregulator zur Temperatursteurung oben und unten, sowie Thermometer, Befüllungsschacht für Holzchips zum Räuchern sowie Kohle- und Aschebehälter.
Ich stelle mir vor, Monolith Version 4.0 kommt eines nicht mehr allzu fernen Tages wie R2D2 in Gang, als (Achtung, jetzt kommt wieder eine meiner gefürchteten Wortschöpfungen) G_Astromechdroide. Der Essen zubereiten, servieren und kommentieren kann. Gewisse äußerliche Ähnlichkeiten sind schon jetzt vorhanden. Darauf lässt sich aufbauen. Die Preise für den hitzigen R2D2 von Monolith liegen – je nach Größe und Ausstattung – zwischen 690 Euro (Modell Junior) und 2.790 für (Modell Le Chef mit Buggy). Erhältlich, natürlich, im Bosfood Shop. Denn auch wenn Ralf sich sehr emsig und erfolgreich für sein Spendenprojekt Spitzenköche für Afrika / Menschen für Menschen engagiert – Geld verdienen muss er auch. Und das am liebsten, so sieht es jedenfalls aus, mit Dingen an denen er selbst Spaß hat. Denn längst nicht für jedes Produkt aus seinem großen Angebot bringt er sich als werbender Anchorman in Stellung. Der kompottsurfer hat kein Problem mit solcher Werbung. Im Gegenteil. Solange die Produkte gut sind, sollte es der konsumierenden Welt da draußen zur Kenntnis gebracht werden.