Meine erste Harira

Manche Dinge geraten schnell in Vergessenheit. Stelle ich immer dann fest, wenn ich nach einer Weile mit meinen guten Neujahrsvorsätzen konfrontiert bin. Keine Sorge, die für 2020 sind nicht gemeint. So vergesslich bin ich nun auch wieder nicht. Wie auch immer – die Erfahrung von 2019 hat mich gelehrt, dass es mir wahrscheinlich besser bekommt, mal ein Sabbatjahr für gute Vorsätze einzulegen. So eines habe ich jetzt für 2020 ausgerufen. Immer dieser Optimierungsstress ist nämlich ganz bestimmt nicht gesund.

Für 2019 hatte ich mir einiges vorgenommen, Sie erinnern sich vielleicht. Falls nicht: Hier ist der ganze Klumpatsch nachzulesen. Geschafft habe ich davon – tätä! -… reichlich wenig. Immerhin hat es endlich zur Besichtung meiner Lieblingsbrauerei gereicht. Auch der Verpackungsmüll ist weniger geworden, und den Weg zum Einkauf auf dem Biohof hab‘ ich öfter mit dem Rad oder joggend mit Laufrucksack auf dem Buckel  zurückgelegt. Aber ich habe auch Großbaustellen hinterlassen. Dazu zählt das Vorhaben, kreativer zu kochen und neue Gerichte auszuprobieren. Jeden Monat ein Essen aus der klassischen Küche auf den Tisch bringen, das ich zuvor noch nie zubereitet hatte, lautete der Plan. Statt zwölf Gerichte standen Ende 2019 gerade mal sechs. Das ist mickrig, ich weiß. Asche auf mein Haupt.

Nun starte ich 2020 ohne neue gute Vorsätze und arbeite mich ein bisschen an den alten guten Vorsätzen ab. So probierte ich kürzlich meine erste Harira aus, ein Suppeneintopf arabischer Provenienz, den es in unzähligen Variationen gibt, einige davon vegetarisch, andere fleischesslustig (nein, kein Tippfehler, hier die Musik) dazu). Obwohl ich den Song sehr gelungen finde und einem guten Stück Fleisch nie abgeneigt bin, entschied ich mich mich für eine vegetarische Version, frei Schnauze zubereitet. Und die geht so:

Zutaten: 200 g Rote Linsen // 200 g Kichererbsen getr. (am Vortag in reichlich Wasser einweichen) // 200 g Rote Zwiebeln // 400 g geschälte italienische Dosentomaten mit Saft
 // 1,25 Liter Gemüsebrühe // 1 große Möhre // 2 Zehen junger Knoblauch // 60 g frischer Ingwer
 (gerieben) // 1 TL Salz // 
1 TL Raz-El-Hanout
 // 1 TL Paprikapulver // 
1 TL Cumin (gemahlen) // Abrieb von einer unbehandelten Zitrone // 1 EL Zitronensaft // 
1 grüne türkische Spitzpaprika // Olivenöl // Glatte Petersilie //Koriandergrün

Zubereitung: Über Nacht eingeweichte Kichererbsen im Einweichwasser (ggf. noch Wasser zugeben) eine Stunde leicht blubbernd kochen. Derweil Zwiebeln und Knoblauch pellen und fein würfeln. Spitzpaprika waschen, aufschneiden, Samenkerne entfernen und in ca. 3 cm lange, dünne Streifen schneiden. Möhren fein würfeln und Tomaten mit dem Stabmixer pürieren. In einem großen Topf Zwiebeln und Knoblauch in etwas Olivenöl anschwitzen. Linsen, Möhre, Spitzpaprika sowie alle Gewürze zugeben (aber noch nicht das Salz!), vermengen und bei halber bis dreiviertel Hitze leicht anrösten. Gekochte Kichererbsen abgießen, mit reichlich Wasser abspülen und in den Topf mit allen anderen Zutaten geben. Gemüsebrühe und Tomatenpüree aufgießen, einmal aufkochen, salzen und das Ganze 10 Minuten bei abgestellter Hitze im zugedeckten Topf ziehen lassen. Auf Teller füllen und mit gehacktem Koriandergrün und Petersilie bestreut schlingwarm servieren.

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