Gibt es das richtige Essen für traurige Tage?

Der kalendarische Herbstanfang ist für mich kein Grund zur Trauer, so viel vorweg. Jede Jahreszeit hat ihre Reize, und die lasse ich sowohl als Langläufer, der viel in der Natur unterwegs ist, wie auch als kulinarisch interessierter Zeitgenosse immer wieder gerne auf mich wirken.
Aber es gibt natürlich noch andere Gründe traurig zu sein. Und ich frage mich gerade, was esse ich passend zu meiner Traurigkeit? Für die glücklichen Momente im Leben fällt mir jede Menge ein, aber für die traurigen? Lieblingsessen, um der Traurigkeit etwas entgegenzusetzen? Notversorgungsessen, um einfach nur den Energiebedarf zu decken? Gar nicht essen, weil die Lust aufs Essen eigentlich fehlt? Keine Sorge, ich werde heute sicher nicht verhungern, aber was ich nun esse, weiß ich noch nicht. Auch an traurigen Tagen, sollte einem das Essen nicht egal sein, finde ich – auch wenn es sicher wichtigeres gibt.

Aromatomate vs. Suppentomate

Da habe ich aber Augen gemacht, am Samstag auf dem Bochumer Wochenmarkt am Bahnhof. Ein Gemüsehändler präsentierte zwei Sorten Tomaten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, zumindest preislich: Aromatomaten (4,50 € / kg) und Suppentomaten (1,50 € / kg).
Mir schossen dazu gleich mehrere Gedanken durch den Kopf: Ein und derselbe Händler bietet Tomaten mit und ohne Aroma an und findet das offenbar ganz normal. In Suppen werden also üblicherweise Tomaten ohne Aroma verarbeitet. Suppen sind folglich minderwertige Speisen.
Ich will die Suppentomaten, die etwas versteckt in einer Kiste liegen und aussehen, wie lose, vom Strauch abgefallene Tomaten. Also wie ganz normale Tomaten. Der Händler sieht mich an, als sei ich der Mann vom Gewerbeaufsichtsamt, der ihm gerade eröffnet, dass sein Stand wegen Kakerlakenalarm zwangsgeschlossen werden müsse. Dabei will ich nur Suppentomaten.
„Das sind aber nur Suppentomaten, nehmen sie doch lieber Aromatomaten, sagt er. Ich möchte aber Suppentomaten“, sage ich. „Für die Suppe?“ fragt er. „Nein, für einen Salat“, antworte ich. Das hätte ich besser nicht gesagt, denn im nächsten Augenblick scheint es, als erleide der Händler eine Herzenattacke, so blass und entsetzt wie er mich anschaut. Dann packt er mir wortlos und fast apathisch die gewünschten 500 Gramm Suppentomaten in eine Papiertüte und nimmt, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, die 75 Cent entgegen.
Wie die Suppentomate schmeckte? Sie schmeckte, wie eine solide aromatische Tomate im Spätsommer schmecken muss. Für 4,50 € das Kilo hätte sich die Aromatomate schon selbst entstrunken und schneiden müssen. Bin schon auf das nächste Wochenende gespannt, denn ich habe das Gefühl, die Suppentomate wird nicht mehr im Programm sein.

Was die kleinste Kaffeemaschine der Welt können sollte

Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin (IFA) funkt es nicht mehr auschließlich, es sprotzt auch. Das Angebot der Aussteller umfasst in diesem Jahr nämlich einen deutlich größeren Anteil Haushaltsgeräte als in den Jahren zuvor. Besondere Aufmerksamkeit erhält in diesen Tagen ausgerechnet eine Kaffee(pad)maschine. Und zwar, weil sie die angeblich kleinste der Welt ist: Die WMF 1. Das Gerät wiegt 1,7 Kilogramm ist 20 cm breit, 20 cm hoch, 13 cm tief und kostet 129 Euronen.
Offen gestanden, mein Ding ist das nicht, denn erstens mag ich keinen Filterkaffee, und zweitens fände ich das Teil erst richtig krass, wenn es seinen Strom über USB-Anschluss vom Laptop erhielte, ich also bei Bahnfahrten nicht auf das Gebräu aus dem Bordbistro angewiesen wäre. Perfekt wäre es, wenn ich über den Computer gleich das gewünschte Aromaprofil meines Kaffees festlegen könnte. Kann doch nicht so schwer sein, Leute.

Rustikaler Humor: Stefan Nadelmans FOOD FIGHT

Der legendäre amerikanische Trick- und Werbefilmer Stefan Nadelman lässt in seinem wahrhaft schaurigen Spektakel Food Fight Burger, Sushi, Falafel, Brezel, Würste und allerlei anderes Essbares aus allen Teilen der Welt gegeneinander antreten. Zugegeben, ich stehe auf Actionfilme und Schwarzen Humor, doch bei diesem Film blieb mir das Lachen oft wie eine fehlverschluckte Fritte im Halse stecken, denn viele Szenen erinnerten mich an real Geschehenes. Kann es da einen Sieger geben? Aber seht selbst.

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