Fußball-EM in Frankreich: Einfach mal aufs Gute gucken. Kulinarische Spezialitäten (1), das Bressehuhn.

Bresse gauloise (from Aleks / Free GNU doc license)

Terrorgefahr, Hooligan-Krawalle und ein ermüdend langer Spielplan – keine Frage, die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich kommt atmosphärisch nicht in die Gänge. Höchste Zeit, abseits der sportlichen und unsportlichen Dinge mal auf die zweifelsfrei schönen zu verweisen. Es geht, na klar, ums Essen. Und weil die kulinarische Klasse unserer westlichen Nachbarn geradezu weltmeisterlich ist, möchte der kompottsurfer an dieser Stelle einige Produkte und Rezepturen vorstellen, die uns auf den guten Geschmack bringen. Eine Auswahl französischer Leckereien, die uns die unappetitlichen Dinge rund um das Fußballfest mal für eine Weile vergessen lassen. Neun hat der kompottsurfer ausgesucht, die hier in den nächsten Tagen und Wochen in loser Folge vorgestellt werden. Als da sind: Tomme de Savoie // Diots // Jambon de Bayonne // Domaine de Bisconte // Pastis // Croissant // Bresse Gauloise // Tapenade // Mousse au chocolat.
Den Anfang der kleinen Reihe macht das Bressehuhn, eine Hühnerrasse, die aus der Region Bresse stammt, die wiederum unweit von Lyon gelegen ist. Wie so viele französische Spezialitäten verfügt auch das Bressehuhn über eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Besonderes Erkennungsmerkmal der Tiere sind die blauen Beine, die zusammen mit dem weißen Gefieder und dem roten Kamm die Nationalfarben Frankreichs ergeben. Es sind Freilandhühner, die sich von Würmern, Insekten, Kräutern und Gräsern ernähren, aber auch mit Buchweizen, Trocknmilch und Mais gefüttert werden. Alles zusammen führt zu der besonderen Geschmacksqualität, die sich auch im Preis niederschlägt.
In Deutschland werden von einigen Biohöfen Bressehühner gehalten, die aber nicht so heißen dürfen, weil zum Beispiel das Windrather Tal am Südrand des Ruhrgebiets nun mal nicht die Bresse ist. Deshalb heißt die Hühnerrasse andernorts Les Bleues, wegen ihres besonderen Merkmals, den blauen Beinen. Der Velberter Biobetrieb Hof zur Hellen pflegt diese Hühnerrasse als Zweinutzungshuhn, das heißt, die männlichen Küken werden nicht sofort geschlachtet sondern im Freiland als Masthähnchen hochgezogen, während die Legehennen die Kunden des Hofs mit frischen Bio-Eiern (0,55 € / Stück) versorgen. Samstag und sonntags ist übrigens auch das Hofcafé geöffnet, wo es leckeren hausgemachten Kuchen und guten Espresso gibt.

Eine Stadt im Ruhrgebiet will essbar werden. Kann ja nur Essen sein. Ist es aber nicht.

Schon mal was von Urban Farming gehört? Nein? Kein Wunder, der Begriff ist hierzulande recht neu, obwohl der kompottsurfer schon über das Thema berichtet hat, allerdings in anderem Zusammenhang. Es ging um Mundraub. Konkret um die Internetplattform mundraub.org. Auf deren Webseite können Nutzer öffentlich zugängige Stellen eintragen und finden, an denen unter anderem Birnen, Äpfel, Pflaumen und Beeren wachsen. Damit das Obst nicht unbeachtet vom Baum oder Strauch fällt oder daran vertrocknet.
Der Umweltausschuss der Stadt Oberhausen hat nun beschlossen, eine legale Version der Idee zu realisieren. Angelehnt an ein Projekt der Stadt Andernach sollen die Bürger künftig Obst und Gemüse von städtischen Grünflächen ernten können. Aus Sicht der Verwaltung eignen sich sowohl öffentliche städtische Grundstücke, als auch Schulgärten, Flächen von Wohnungsbaugesellschaften oder große private Grundstücke. Hinter der Idee steht nicht nur der Gedanke, die Wertschätzung für regionale Lebensmittel zu steigern, sondern auch die Pflegekosten der Grünflächen durch die Umstellung zu reduzieren. Ein feine Idee, findet der kompottsurfer und wird das Fortkommen des Projekts mit Interesse beobachten.

Landfleischerei Keller, der besondere Metzger am Rande des Waldes

Über zwanzig Jahre betreibt Familie Keller bereits die Wasgau-Schäferei in Busenberg – aber erst seit Frühsommer 2014 hat man dort auch eine Landfleischerei am Start. Die man allerdings nur findet, wenn man sie wirklich sucht, so versteckt liegt sie auf einem Bauernhof am Waldrand. Es ist die Kindergeneration der Schäfereigründer, die an diesem schönen Ort mit Blick auf den Pfälzer Wald eine kleine Metzgerei mit Schlachthaus errichtet haben, wo es nur Fleisch von hofgeschlachteten Tieren zu kaufen gibt. Das sind die eigenen Galloway-Rinder, die Lämmer aus der Familienschäferei und die Schweine von einem kleinen Partnerbetrieb aus dem benachbarten Heuchelheim.
Aus dem Fleisch ihrer Tiere machen die Kellers eine Vielzahl von Produkten, wie zum Beispiel Würste, die man durchaus als kulinarische Raritäten bezeichnen kann. Denn Jagdwurst, Bierschinken und Leberwurst vom Lamm, noch dazu ohne Geschmacksverstärker hergestellt, bekommt wahrlich nicht an jeder Ecke.
Wer gutes Fleisch zu schätzen weiß und in der Gegend unterwegs ist, sollte den Kellers auf jeden Fall mal einen Besuch abstatten.

Endlich wieder Tellerpfirsich, Plattpfirsich, Bergpfirsich, Wilder Pfirsich, Paraguaya …

Aromatischer Pfirsich aus Spanien: Plattpfirsich / Paraguaya

Ein Pfirsich und so viele Namen: Seit einigen Tagen finden sich wieder vermehrt Angebote dieser wunderbar aromatischen, weißfleischigen und flachen Pfirsichsorte in den Obstregalen von Fachhändlern und Supermärkten. Auch beim Händler meines Vertrauens ist er wieder am Start. Die aus Spanien stammenden Früchte docken besonders durch die verlockende Bezeichnung Wildpfirsich in meinem Hirn gut an, obwohl das tatsächliche Vorkommen gar nicht so wild ist. Der Preis allerdings schon. Wobei der kompottsurfer allein in den letzten Tagen eine wundersame Reduzierung ausgemacht hat: von 7,95 Euro pro Kilogramm auf 4,95 Euro. Da musste natürlich gleich besonders umfänglich zugegriffen werden. Die Pfirsichsorte passt übrigens sehr gut zu frischen Erdbeeren, deren heimische Freiluftsaison ja auch schon in Kürze beginnt.

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