COVID-19 und die Frage: Müssen wir unsere Ernährungsgewohnheiten wegen der Virus-Gefahr ändern?

Gerade war ich mit meiner Programmplanung für die weltgrößte Weinfachmesse ProWein fertig, da poppt eine neue Email in meinem Postfach auf. Und ich lese: „Die Messe Düsseldorf GmbH verschiebt die Messen ProWein, wire, Tube, Beauty, Top Hair sowie die Energy Storage Europe. In enger Abstimmung mit allen beteiligten Partnern wird das Unternehmen zeitnah über alternative Messetermine beraten, um größtmögliche Planungssicherheit zu garantieren. Damit folgt die Messe Düsseldorf der Empfehlung des Krisenstabs der Bundesregierung, bei der Risikobewertung von Großveranstaltungen die Prinzipien des Robert-Koch-Instituts zu berücksichtigen.“

Offen gestanden hatte ich schon vor zwei Wochen damit gerechnet, dass es so kommen würde. Nicht zuletzt, weil Aussteller und Fachbesucher zu großen Teilen aus dem Ausland anreisen, inklusive China. Da erschien mir die erste Ankündigung der Messebetreiber, die Teilnehmer durch erhöhte Desinfektionsmöglichkeiten an Eingängen und in sanitären Einrichtungen schützen zu wollen, ein reichlich optimistisches Unterfangen. Zumal ich mir vorstellte, wie das wohl ist, Wein zu verkosten, wenn überall der Geruch von Desinfektionsmittel in der Luft liegt.

Das Thema COVID-19 und wie schütze ich mich am besten, berührt auch unseren Ernährungsalltag. Da Risikominimierung oberstes Gebot ist, sollten wir unsere Essgewohnheiten der Gefahrenlage anpassen. Ganz besonders heikel ist aus meiner Sicht diese ganze Unterwegsesserei. Mal eben eine Brezel auf die Faust am Bahnhof, die Stadionwurst beim Fußball-Bundesligaspiel, der Döner nach Feierabend – während rundherum virale Gefahren lauern. Bei Durchsicht der behördlichen Empfehlungen des zuständigen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) erhalten Verbraucher den Hinweis, dass „eine Übertragung des Virus über kontaminierte Lebensmittel oder importierte Produkte unwahrscheinlich“ ist, zumal, wenn „allgemeinen Regeln der Hygiene des Alltags wie regelmäßiges Händewaschen und die Hygieneregeln bei der Zubereitung von Lebensmitteln beachtet werden.“ Dazu gehört, beim Verzehr von rohen Lebensmitteln größte Vorsicht walten zulassen. Die Obst- und Gemüsetheken im Supermarkt oder beim Einzelhändler werden von vielen Menschen frequentiert, die Waren oft begrapscht. Und auch ein Hüsterchen oder Niesen kann schnell mal zur Bestäubung von Äpfel, Birnen und Salaten mit verunreinigten Tröpfchen führen. Da Viren hitzeempfindlich sind, sollten in Zeiten wie diesen Lebensmittel konsumiert werden, die erhitzt oder gekocht werden müssen, weil das die Infektionsgefahr deutlich verringert. Ist ja ohnehin gerade noch die Zeit des Winterkohls.

Eine weitere Empfehlung der Behörden betrifft die Vorratshaltung, wobei diese Ratschläge grundsätzlichen Charakter haben, aufgrund der COVID-19-Lage aber noch einmal herausgestellt werden. Jeder Haushalt sollte zu jeder Zeit Lebensmittel für zehn Tage vorhalten, die in Notfallsituationen als Nahrungsvorrat dienen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hält für uns Bürger sogar ein Notfallkochbuch bereit. Aber was brauchen wir nun konkret? Zunächst einmal zwei Liter Wasser pro Tag und Person. Und wo wir gerade beim Trinken sind: Wer einen kleinen Weinkeller pflegt, muss in schweren Zeiten nicht mal auf Genuss verzichten. Macht das Leben zumindest ein bisschen angenehmer.

Auch was das Essen betrifft, darf ein Notfallvorrat durchaus auf Genuss ausgelegt sein, wobei die nötige Energieversorgung natürlich abgesichert sein sollte. Mein Favorit ist Couscous, da es nur ein wenig ungekochtes frisches Wasser braucht, um ihn quellen zu lassen und verzehrfertig zu machen. Etwas abweichend von der offiziellen Empfehlungsliste, die mir auf zu viele nur bedingt haltbare Lebensmittel wie Kartoffeln setzt, empfehle ich folgenden Vorräte:

Pumpernickel, Couscous, Nudeln (100% Hartweizengries), Getrocknete Hülsenfrüchte (Linsen und Kichererbsen), Sardellen (Glas), Tomaten (Dose), Kalamatra-Oliven (Glas), Pesto (Glas), Knäckebrot, Erdnüsse, H-Milch, Kokosmilch, Honig, Marmelade, Getrocknete Gemüsebrühe, Getrocknete Tomaten, Getrocknete Pilze, Semmelbrösel, Knoblauch, Trockenfrüchte, Risottoreis, Parmesankäse. Auch ein gut sortierter Gefrierschrank macht das Überleben im Notfall leichter, zumindest so lange, wie die Stromversorgung gesichert ist. Da können zum Beispiel Erbsen, Bohnen und Spinat das Kochspektrum erweitern. Wichtig ist, dass genug lang haltbare getrocknete Lebensmittel am Start sind und man im Ernstfall zuerst alles das wegfuttert, was noch frisch vorrätig ist. Versteht sich eigentlich von selbst. Aber in Krisenfällen ist das Gehirn nicht immer auf der Höhe. Zum Glück bedroht uns so eine Situation noch nicht akut, aber manchmal kann es schneller gehen als man sich das vorstellen kann. Und dann ist man besser gut vorbereitet.

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