12. rewirpower-Weintest: Selbst trinken ist Trumpf! Deshalb limitierte Probierpakete sichern.

Seit 2003 können Weinfreunde die besten drei Rot- und Weißweine aus dem rewirpower-Weintest als Probierpaket bestellen. Eine Idee, die sich nicht nur durchgesetzt, sondern die über die Jahre auch viele Nachahmer gefunden hat. Da unserer Jury nur Fachhändlerweine zur Auswahl stehen, die aus unterschiedlichen Ruhrgebietsstädten zur Probe eingereicht werden, machte es Sinn, für neugierige Weininteressierte eine Gelegenheit zu schaffen, die besten Tropfen zu einem Paket zu schnüren. So braucht man keine Verkostungsreise quer durchs Revier zu veranstalten, um sich eigene Eindrücke von den besten Weinen verschaffen zu können.
Und hier geht’s zur Bestellmöglichkeit.

12. rewirpower-Weintest, die besten Weine unter 6 Euro: Da sind sie, die Sieger!

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Das Dutzend ist voll, die Juroren waren es natürlich nicht, nach dem 12. rewirpower-Weintest, denn das Probieren der Verkoster geht bei uns nicht einher mit Trinken sondern mit Schlürfen und Spucken. Und das ist in diesem Fall auch gut so. Ganz nüchtern wird auch bewertet. Zum Verkostungsteam der als Blindprobe organisierten Veranstaltung im Velberter Haus Stemberg zählten Christine Dördelmann (Sommeliere), Stefanie Mensing (Sommeliere Hohoffs 800° Dortmund), Walter Stemberg (Patron des Velberter Haus Stemberg und Weinliebhaber), Markus Del Monego (Master of Wine / Geschäftsführer caveCo), Oliver Speh (Gastronomiefachmann und Weinliebhaber / Konen & Lorenzen) und meine Weinigkeit.
Die Weißweine mussten buchstäblich blanc ziehen, wir gestatteten ihnen kein Verstecken hinter kühlen 7-9° Celsius, Temperaturen mit denen man sie gerne in diesem Preissegment serviert, sondern sie mussten bei 11-12° Celsius alles zeigen was sie haben. Da wurde es wirklich ernst für die Kandidaten. Ein Riesling und zwei Grauburgunder machten hier das Rennen, zweimal sind Winzergenossenschaften die Produzenten.
Bei den Rotweinen überzeugten, wie schon im vergangenen Jahr, zwei Spätburgunder. Warum Spätburgunder? Weil sich diese Weine einfach richtig gut präsentierten und authentisch gemacht sind. Die wollen nicht mehr sehr sein als sie sind. Es fällt in der unteren Preiskategorie bis 6 Euro auf, dass einige Weine etwas aufgemotzt wirken, was die Tester eben nicht überzeugen konnte.
Ansonsten war es eine kurzweilige Veranstaltung, auch weil uns die Gastgeber im Haus Stemberg beste Bedingungen schufen und mit Herz und Professionalität dabei waren. Die Löffeldegustationen von Sternekoch Sascha Stemberg am Ende der Probe waren köstlich, und für diese großartige Erbsensuppe mit Mettwurst würde ich auch zu Fuß von Bochum nach Velbert pilgern. Blöd nur, dass erst im Januar wieder ein Tisch frei ist.
Und dann dieses Brot. Was für eine Entdeckung! Die Stembergs beziehen es von den Windrather Höfen. Enrique Rosales backt dort in seiner Backstube Brote von beeindruckender Aromatik und Textur.
Die besten drei Weißen und Roten gibt es wie immer im Probierpaket. Und zwar hier.
WEIßWEINE
1. 2012er Riesling
Produzent: Winzerverein Deidesheim
Erhältlich bei: Der Weinhof, Herne
2. 2013er Grauburgunder
Produzent:Franzmann
Erhältlich bei: Est Est Est, Wuppertal
3. 2013er Grauer Burgunder
Produzent: WG Bischoffingen
Erhältlich bei: Udos Weine, Bochum
4. 2014er Sauvignon blanc
Produzent:Du Toitskloof
Erhältlich bei: Weinwelt Scholz, Schwerte
5. 2013er Grüner Silvaner
Produzent: Vier Jahreszeiten Winzer
Erhältlich bei: Meyerhof GmbH, Bochum
6. 2013er La Salette
Produzent: SARL Nicolas Duffour
Erhältlich bei: Weinzeche GmbH, Essen
7. 2013er Silvaner
Produzent: Weingut Sander
Erhältlich bei:Sonnenschein GmbH, Witten
8. 2013er Riesling trocken
Produzent: Conde Pinel
Erhältlich bei: Casa del Vino, Essen
9. 2014er Chenin blanc
Produzent:Delheim
Erhältlich bei:Stendel Handels GmbH, Dortmund
10. 2013er Sauvignon blanc
Produzent: Dehesa de Luna
Erhältlich bei: Weine und Feinkost Christian Fenkse, Wuppertal
ROTWEINE
1. 2012er Oberrotweil Spätburgunder
Produzent: Weingut Landerer
Erhältlich bei: Feinkost Hedtstück, Gevelsberg
2. 2013er Spätburgunder Rotwein trocken
Produzent: Weingust Köster-Wolf
Erhältlich bei: Wein Grandinger, Bochum
3. 2013er Doppio Passo Salento
Produzent: Vecchia Torre
Erhältlich bei: Stendel Handels GmbH, Dortmund
4. 2013er Revelation
Produzent: Badet Clement + Cie
Erhältlich bei: Weinwelt Scholz, Schwerte
5. 2007er Campo Lindo Gran Seleccion
Produzent: Bodegas Roqueta
Erhältlich bei: Vinaglobo Weine von Welt, Bochum
6. 2012er Luccarelli Rosso
Produzent: Farnese Vini
Erhältlich bei: Sonnenschein GmbH
7. 2013er Rocca Antica Primitivo
Produzent: Di Camillo Vini
Erhältlich bei: Der Weinhof, Herne
8. 2011er Mas les Arts La Gourmette
Produzent: Domaine Lauriga
Erhältlich bei: Vinorium Weinhandel, Witten
9. 2013er Monastier Reserve
Produzent: : Winzergenossenschaft Cruzy
Erhältlich bei: Weinhof Rüttenscheid, Essen
10. 2011er Azabache Garnacha Rioja Tinto
Produzent: Vinedos de Aldeanueva
Erhältlich bei:Die Bodega, Castrop-Rauxel

Sparst du noch, oder trinkst du schon? Unfassbar: Chateau d’Yquem jetzt beim Discounter.

Da musste ich schon zweimal hingucken, um sicherzugehen, dass mein Hirn keiner Fata Morgana erlegen und das Angebotsplakat im Fenster von LIDL tatsächlich da war. Kein  Zweifel, der Discounter lockt tatsächlich mit Wein vom legendären Chateau d’Yquem. Er ist der namhafteste Wein der Welt, auch Hollywood trug durch zahlreiche Filmklassiker zu diesem Image bei.
Nun also d’Yquem bei LIDL, und das aus dem Jahrgang 2011, der im Sauternes wahrlich kein schlechter war, im Gegenteil. Wie kann ALDI das toppen, denn es ist ja Teil des Spiels, Angriffe der Konkurrenz zu kontern? Auf dem Feld der Weine geht das kaum. Da müssten schon Autos kommen. Gibt es demnächst Ferrari Testarossa zu Ferrero Küsschen?
349 Euronen ruft LIDL für eine 0,75l-Flasche auf. Das ist kein unanständig niedriger Preis, sondern trifft das Marktniveau – immer vorausgesetzt, man will nicht aus irgendwelchen windigen Shops ordern, wo man nie sicher sein kann, ob die Flaschen keine Fälschungen sind. Denn das Geschäft der Kopisten floriert nach wie vor. Trotzdem fragt man sich als vinophiler Verbraucher, was diese Aktion bezwecken soll. Vermutlich geht es nur um Imagetransfer, denn das Preisgefüge ihres üblichen Programms sprengen solche Angebote mit Wucht.

Zu Besuch im Weingut Bergdolt-Reif & Nett

Es gibt eine Reihe Winzer, deren Weine ich erst durch den rewirpower-Weintest kennen- und schätzen gelernt habe. Bergdolt-Reif & Nett sind so ein Fall. Ich mag aber nicht nur deren Weine sondern freue mich auch über den Mut des Hauses, die Bildungsinitiative Show Racism the Red Card offensiv zu unterstützen.
Kürzlich war ich für einige Tage in der Pfalz unterwegs, und da lag es auch geographisch nah, mal in Duttweiler vorbeizuschauen. Nach dem ersten Schock beim Betreten des Hofes, als mich eine schrille Telefonklingel in Alarmanlagenlautstärke dem Herzinfarkt gefährlich nahe brachte, sorgte das gewinnende Lächeln der herbei eilenden Silja Schmid für erste Beruhigung. Die junge Sommeliere hat vor nicht allzu langer Zeit von der Gastronomie in den Weinhandel gewechselt und kommuniziert die Nett-Weine auf Fachmessen, Events und im Hofverkauf. In der Probierstube des Dreigenerationenbetriebs gab es dann auch gleich reichlich guten Stoff zu verkosten. Nicht zuletzt Weine aus Jahrgängen, die nur noch in Einzelflaschen verkauft werden. „Ich entscheide dann nach Sympathie, ob jemand was davon mitnehmen kann, “ sagte sie mit einem schelmischen Grinsen.
Es wurde eine sehr unterhaltsame Verkostungstour durch die Weine des Hauses, das auf Lagenbezeichnungen verzichtet und stattdessen auf dem Flaschenetikett die Stilistik der Weine verschlagwortet. Creation u.a. für eine Reihe Cuvées, die durchgängig ein erstaunlich gutes Preis-Leistungsniveau bieten, wie die Leib & Seele-Linie (Weiß: Gewürztraminer, Rivaner und Kerner. Rot: Portugieser und Dornfelder). Tradition steht für, na klar, die experimentelle Linie. Quatsch, es sind die zumeist rebsortenreinen Basisweine des Hauses, die unter dieser Bezeichnung verkauft werden. Und dann gibt es noch die Avantgarde-Weine, denen das Weingut eine längere Reifezeit genehmigt. Spitzenweißweine aus besten Parzellen, die erst ab Mai des auf die Ernte folgenden Jahres in der Verkauf gehen und Rotweine, die im Doppelstück-Holzfass bzw. Barrique gereift und erst 18 Monate nach der Ernte zu haben sind. Prestige schließlich steht für Weine aus der Spitzenlage Mandelberg.
Vielleicht wird es demnächst eine neue Creation aus dem Hause Nett geben. Beim heiteren Verkostungsgespräch entstanden lustige Ideen mit Provokationspotential. Wenn daraus etwas wird, lässt es der kompottsurfer seine Leser natürlich umgehend wissen.

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